Du bist ja schon eine ganze Weile bei der ÜSTRA. Was hast du vorher gemacht?
Ich habe nach meinem Schulabschluss Berufskraftfahrerin im Güterkraftverkehr gelernt und war während und nach meiner Lehre ständig mit meinem Lkw unterwegs. Irgendwann stand ich dann quasi vor der Entscheidung: Entweder „heirate“ ich meinen Lkw oder ich habe auch ein Privatleben. Mein Vater hat mir dann den entscheidenden Anstoß gegeben, zur ÜSTRA zu gehen und hier Busfahrerin zu werden. Dafür bin ich ihm inzwischen sehr dankbar, denn das ist ein wirklich guter „Laden“ hier.
22 Jahre lang bist du mit den ÜSTRA Linienbussen unterwegs gewesen. Inzwischen bist du seit einigen Jahren Leiterin Fahrgruppen. Was magst du lieber?
Das kann ich gar nicht sagen! Beide Aufgaben haben was für sich und ich mache sie beide gern. Früher wollte ich nichts anderes als Busfahren und das mache ich auch heute noch gerne, wenn mal Not am Mann ist und ich einspringen muss. Mir gefällt es aber auch sehr als Leiterin Fahrgruppen für meine Kolleginnen und Kollegen da zu sein, zu organisieren und hier gemeinsam mit den anderen Fahrgruppenleitern alles am Laufen zu halten.
Wie sieht denn ein typischer Arbeitstag als LFG beim Bus aus?
Auch das ist nicht so einfach zu beantworten. Die einzigen Termine, die wirklich feststehen sind Schulungen für die Fahrdienstmitarbeitenden, die ich moderiere. Die Inhalte der Schulungen werden vorher im LFG-Team ausgearbeitet und strukturiert. Der eigentliche Arbeitstag ist kaum planbar. Ich bin die direkte Ansprechpartnerin für rund 60 Fahrerinnen und Fahrer in meiner Gruppe. Da gibt es die ganze Bandbreite von kleinen bis großen Problemen, für die ich ein offenes Ohr habe und die es zu lösen gilt. Neben dem Führen und dokumentieren von Reintegrations-und Fehlzeitengesprächen, gehören u.a. das Bearbeiten von Meldungen, Beschwerden, Nachschulungen für OF, BO-Kraft Begleitung, Betreuung der neuen Fahrdienstanwärterinnen und -anwärter und FIF`s zu meinem Aufgabengebiet.
Wie würdest du die ÜSTRA beschreiben: Gibt es hier ein bestimmtes Zusammengehörigkeitsgefühl?
Seit meiner 1. ÜSTRA-Stunde auf dem Betriebshof Vahrenwald ist das Zusammengehörigkeitsgefühl spürbar gewesen, quasi schon familiär. Ich schätze es sehr, dass ich mich auf der Arbeit so wohl fühlen darf. Vor allem freut es mich, dass trotz meiner beruflichen Veränderung zum LFG das Zusammengehörigkeitsgefühl, insbesondere zu den Fahrdienstkolleginnen und -kollegen, nicht nachgelassen hat. Wenn man den Blick der Fahrerinnen und Fahrer und was sie tagtäglich leisten, nicht aus den Augen verliert, dann ist das eine gute Grundlage für eine kollegiale, auf Augenhöhe basierende Zusammenarbeit. Durch die LFG-Tätigkeit geht mein Blick über den Vahrenwalder Tellerrand hinaus und ich konnte dabei feststellen, dass sich das Zusammengehörigkeitsgefühl wie ein roter Faden durch das gesamte Unternehmen zieht.
Gibt es denn auch ein Highlight aus deinen bisherigen Jahren bei der ÜSTRA?
Es gibt inzwischen viele kleine Geschichten, die ich immer wieder gerne erzähle. Aber, was ich wirklich wichtig finde und der ÜSTRA auch nie vergessen werde, ist, dass sie mich damals als alleinerziehende Mutter unterstützt hat. Es macht nun mal keine Kita morgens um vier Uhr auf, deswegen war es großartig, dass ich damals im Reserveplan eingesetzt wurde und so die Betreuung meiner Tochter sicherstellen konnte. Natürlich musste ich mich privat organisieren mit der Situation, aber ohne meinen Arbeitgeber hätte ich das wohl nicht geschafft.