Was hat dich bewegt, den Quereinstieg bei der ÜSTRA zu wagen und Stadtbahnfahrer zu werden?
Als Koch und Küchenbetriebsleiter hatte ich einen sehr stressigen Job. Und da wir als Schulküche immer von Ausschreibungen abhängig waren, war mir die Anstellung langfristig zu unsicher. Ich habe deshalb nach einem Job gesucht, der mir auch im Alter später noch eine gewisse Sicherheit gibt. Als ich mich umgehört habe, habe ich von Bekannten, die selbst Stadtbahnfahrer sind, nur Gutes über den Job und über die ÜSTRA gehört. Da ich auch nicht unbedingt mehr eine komplett neue dreijährige Ausbildung machen wollte, fand ich den Quereinstieg bei der ÜSTRA sehr attraktiv und hab mich deshalb hier beworben.
Bist du froh, diesen Schritt gegangen zu sein?
Ja, den Schritt würde ich immer wieder gehen. Zum einen habe ich schon in der Quereinsteiger-Ausbildung mein Gehalt bekommen – das ist nicht für jeden Arbeitgeber selbstverständlich. Zum anderen war ich schon nach 3 Monaten in der Fahrschule als vollwertiger Fahrer im Liniendienst unterwegs. Anfangs konnte ich gar nicht glauben, dass man damit Geld verdienen kann. Aber schnell habe ich gemerkt, wie viel Verantwortung ich in der Fahrerkabine trage.
Was magst du denn an deinem Job als Stadtbahnfahrer so besonders?
Das mag zwar auf den ersten Blick nicht so aussehen, aber die Arbeit ist wirklich abwechslungsreich: Schon jede Runde ist anders, es ergeben sich ständig neue Herausforderungen und man muss stets vorausschauend fahren. Täglich verhindern wir zig Beinaheunfälle. Und in der Regel fährt man ja auch zwei verschiedene Linien am Tag. Aber ich mag auch die gewissen Regelmäßigkeiten: Wenn ich fünf Tage lang den gleichen Dienst fahre, dann sehe ich oft dieselben Leute auf meine Bahn warten. Das hat was von „täglich grüßt das Murmeltier“. Und schließlich ziehe ich nach Feierabend einfach den Schlüssel ab und kann ohne Sorgen nach Hause gehen – das ist für mich ein wichtiger Vorteil gegenüber meinem alten Job.
Wie stellst du dir deine berufliche Zukunft bei der ÜSTRA vor?
Ich bin hier sehr zufrieden und möchte hier gerne alt werden. Der Job als Stadtbahnfahrer macht mir großen Spaß und ich denke, ich werde den Job auch die nächsten Jahre gerne machen. Langfristig möchte ich mich schon gerne weiterentwickeln. Die Möglichkeiten dafür sind hier gegeben.
Was war eines deiner besonderen Erlebnisse als Stadtbahnfahrer?
Ich hatte mal an Heiligabend Dienst und war mit einem der TW 6000 unterwegs. Da klopfte es an einer Haltestelle plötzlich an der Scheibe meiner Fahrerkabine und eine Dame stand vor mir, um mir frohe Weihnachten zu wünschen. Zunächst habe ich mich erschrocken, weil wir als Bahnfahrer ja kaum Kontakt zu den Fahrgästen haben. Dann hat es mich aber sehr gefreut, dass mal jemand an „den da vorne“ gedacht hat.
Und hast du auch eine Lieblingslinie?
Am liebsten fahre ich die Linie 4, die ist schon seit der Fahrschule meine Lieblingslinie. Da freue ich mich jedes Mal, wenn ich Dienste dort bekomme.