Du bist ja schon sehr lange bei der ÜSTRA. Hast du vorher auch woanders gearbeitet?
Ich war zuvor bei der Bundeswehr und habe dort meinen Lkw- und Busführerschein gemacht. Dann war ich eine Zeit lang Berufskraftfahrer und ständig mit dem Truck unterwegs. Im Bekanntenkreis hatte ich damals einige Kontakte zum Betriebshof Vahrenwald, die meinten, dass ich mich bei der ÜSTRA bewerben soll: „Da weißt du wenigstens, wann du Feierabend hast.“ Das war ein großer Vorteil gegenüber meinem damaligen Job. Also habe ich mich beworben und konnte durch meinen vorhandenen Busführerschein direkt in den Liniendienst einsteigen.
Die Aufgaben eines Busfahrers kann sich wohl jeder vorstellen, aber wie würdest du deinen Arbeitstag beschreiben?
Ich komme ungefähr eine halbe Stunde bevor ich mit dem Bus auslaufe auf den Betriebshof. Am liebsten fahre ich die Frühdienste, dann bin ich zwischen 3.30 und 4 Uhr auf dem Betriebshof. Dort klöne ich kurz mit den Kollegen und informiere mich, ob es auf meiner Strecke irgendwelche Probleme gibt. Dann geht es auf den „Bock“ und ich drehe meine Runden. Morgens merkt man richtig wie die Stadt aufwacht: erst sind es die Frühaufsteher und Schichtarbeiter und dann kommen nach und nach die Schüler und der Berufsverkehr nach. Das flaut dann aber bald auch wieder ab und bevor die wiederkommen, habe ich schon Feierabend. Tatsächlich ist aber jede Runde anders: Die Fahrgäste wechseln, der Andrang nimmt ab oder zu und der restliche Verkehr schafft uns genügend Herausforderungen.
Warum bist du Busfahrer geworden? Du hättest ja sicher auch Stadtbahn fahren können.
Zum einen hatte ich ja schon den Busführerschein, zum anderen wollte ich mich frei auf der Straße bewegen können – auf der Schiene geht das nicht. Und das mag ich noch nach all den Jahren bei meinem Job: Jede Runde gibt es neue Hindernisse und Herausforderungen, Müllwagen, Falschparker oder Baustellenumleitungen. Mit meinem Bus komme ich daran fast immer vorbei. Außerdem hat man als Busfahrer viel mehr Kontakt zu den Fahrgästen, das macht wirklich Spaß. Nur die allerwenigsten Fahrgäste sind schlecht gelaunt, 90 bis 95 Prozent aller Fahrgastkontakte am Tag sind positiv und das macht dann auch besonders Spaß, diese Leute ans Ziel zu bringen.
Wie ist das Miteinander mit den anderen Kollegen?
Das ist sehr angenehm und insbesondere auf „meinem“ Betriebshof, Vahrenwald, sehr familiär – da komme ich jeden Tag gerne zur Arbeit. Man ist ja auch kein absoluter Einzelkämpfer als Busfahrer: Alle paar Minuten fährt einem ein Kollege über den Weg. Und sollte wirklich mal etwas sein, wird uns durch den direkten Kontakt zur Betriebsleitstelle schnell geholfen oder die anderen Kollegen auf Strecke halten bei einem Defekt kurz an und unterstützen. Ich habe mich noch nie allein gefühlt.