
ÜSTRA Werkstatt - Reinfahren, Reparieren, Rausfahren
Sicherstellung des täglichen Betriebs, schwere Instandsetzung und Hauptuntersuchung - die ÜSTRA Fahrzeuge sind in den Werkstätten bestens aufgehoben.
Stadtbahnwerkstatt Hannover
Hier halten unsere Fachleute Hannovers Stadtbahnen rund um die Uhr einsatzbereit. Sie prüfen, warten, reparieren und machen die Bahnen für den nächsten Einsatz fit. Ob Inspektion, Komponentenaufarbeitung oder schnelle Störungsbeseitigung – das Werkstattteam sorgt dafür, dass die Fahrzeuge zuverlässig rollen. Rund 230 Mitarbeitende packen hier mit an, davon 190 direkt an den Bahnen. Gemeinsam stellen sie sicher, dass Hannovers Stadtbahnen sauber und sicher unterwegs sind – jeden Tag, für hunderttausende Fahrgäste.
Die Stadtbahnwerkstatt kümmert sich auch um viele organisatorische und gesetzliche Aufgaben, die den Betrieb am Laufen halten:
- Damit jeden Morgen genug Bahnen auf die Strecke kommen, sorgt das Team für den täglichen Fahrzeugauslauf.
- Außerdem wird der sichere und störungsfreie Betrieb gewährleistet.
- Ein wichtiger Teil der Arbeit ist die Dokumentation aller vorgeschriebenen Prüfungen und Wartungen (nach §57 BOStrab, der Bau- und Betriebsordnung für Straßenbahnen). Diese gelten nicht nur für Stadtbahnen, sondern für alle Fahrzeuge, die auf den Schienen unterwegs sind und andere Betriebsfahrzeuge.
- Die Werkstatt übernimmt auch die Technische Aufsicht – das heißt, sie kontrolliert, ob alle Fahrzeuge und Abläufe den strengen internen Richtlinien entsprechen.
- Dazu kommen die Planung und Steuerung der Instandhaltungsmaßnahmen: vom kleinen Check bis zur großen Revision wird alles sorgfältig organisiert und zeitlich abgestimmt.
- Zu guter Letzt kümmert sich die Werkstatt um Ersatzteile (Materialdisposition) und das Obsoleszenzmanagement. Letzteres bedeutet: Wenn Bauteile nicht mehr produziert werden, müssen neue Lösungen gefunden werden, damit alle Fahrzeuge zuverlässig weiterfahren können.
Betriebswerkstätten
Während Hannover schläft, beginnt in den Betriebswerkstätten der ÜSTRA Stadtbahn die Arbeit. Hier wird der täglich Fahrzeugauslauf vorbereitet und sichergestellt. Mit dem Betriebshofmanagementsystem (BMS) behalten die Kolleg*innen den Überblick über alle Fahrzeuge, Störungen und anstehenden Arbeiten. Es folgt eineingespieltes Programm, damit die Bahnen am nächsten Morgen topfit auf Strecke gehen.
- Die Fahrzeuge werden gründlich inspiziert verschlissene Teile ausgetauscht und Betriebsstoffe, wie z. B. Bremssand, nachgefüllt.
- Auch Störungen wie klemmende Türen oder Antriebsprobleme bleiben nicht lange liegen. Die Fahrzeuge werden instandgesetzt, damit sie so schnell wie möglich wieder einsatzbereit sind.
- Damit die Bahnen nicht nur sicher, sondern auch blitzsauber in den neuen Tag starten, wird ordnetlich gereinigt und gepflegt. Innen werden Böden gewischt, Haltestangen und Sitze geputzt, außen geht’s durch die Waschanlage.
- Zum Schluss folgt die Disposition für den nächsten Morgen: Die passenden Fahrzeugtypen werden den Linien zugeordnet, die Reihenfolge für den Auslauf festgelegt. So läuft alles reibungslos, wenn Hannovers Nahverkehr wieder Fahrt aufnimmt.
Die Hauptwerkstatt
Das Zentrum für schwere Instandsetzung und Baugruppenaufbereitung liegt auf den Betriebshof Glocksee. Hier werden alle zentralen Arbeiten durchgeführt, die für den sicheren und zuverlässigen Betrieb der Stadtbahnen notwendig sind:
- Revisionen: Alle Fahrzeuge durchlaufen in festen Intervallen gründliche Überprüfung. Dabei wird jede Baugruppe – von der Elektronik über die Bremsen bis zum Wagenkasten – gewartet und wenn nötig ausgetauscht. So bleibt die Stadtbahn über Jahrzehnte hinweg zuverlässig und sicher im Einsatz.
- Lackierungsarbeiten: In speziellen Lackierhallen erhalten die Bahnen regelmäßig frische Farbe. Kleinere Schäden werden ausgebessert – für ein sauberes Erscheinungsbild und langfristigen Schutz vor Korrosion.
- Komponentenaufarbeitung: Anstatt Teile einfach zu ersetzen, werden Türen, Sitze, Trittstufen und andere Bauteile in der Werkstatt aufgearbeitet. Das schont Ressourcen und verlängert die Lebensdauer der Komponenten.
- Unfallreparaturen: Kommt es zu einem Unfall, können auch größere Schäden behoben werden – vom Austausch kompletter Frontteile bis zur Instandsetzung tragender Strukturen. Danach sind die Bahnen wieder fit für den Einsatz.
- Kompetenzzentrum Drehgestelle: Die Drehgestelle – die „Fahrwerke“ der Stadtbahnen – werden hier besonders sorgfältig behandelt. Achsen, Räder und Bremsen werden geprüft, gewartet und auf modernen Unterflurdrehbänken bearbeitet – für ruhiges und sicheres Fahren.
Ausbildungswerkstatt
In der Ausbildungswerkstatt auf dem Betriebshof Glocksee lernen die technischen Auszubildenden alles, was sie später im ÜSTRA Betrieb brauchen – praxisnah und projektbezogen. Sie arbeiten an realitätsnahen Übungen und Exponaten, z. B. Transportbändern oder selbstgebauten Sortiermaschinen, um Mechanik, Elektrik und Störungssuche zu verstehen. So werden Fertigkeiten wie konstruieren, mechanische Bearbeitung von Metallen, elektrische Installation, programmieren von Steuerungen, Zerspannen und 3D Druck praktisch geübt.
Die Ausbildung ist auf fünf Tage pro Woche in der Werkstatt ausgelegt, in den ersten 1,5 Ausbildungsjahren steht das Ausprobieren und Üben der Grundlagen im Vordergrund. Später wechseln die Azubis stationsweise durch alle Fachabteilungen, um Einblicke in den gesamten Betrieb zu erhalten.
Neben den fachlichen Kompetenzen lernen die Azubis auch Teamarbeit, Problemlösung und Verantwortung, z. B. durch Aufgaben und Herausforderungen, die sie sich gegenseitig stellen. Kreative Projekte wie die Teilnahme an der IdeenExpo fördern die Präsentation eigener Ideen und erweitern praktische Fähigkeiten.
Am Ende ihrer Ausbildung können die Auszubildenden entscheiden, in welchem Bereich der ÜSTRA sie arbeiten möchten, mit der Aussicht auf unbefristete Übernahme. Die Ausbildungswerkstatt bietet somit die perfekte Kombination aus praxisnaher Ausbildung, kreativem Arbeiten und beruflicher Perspektive.