
„Großer Bahnhof“ auf Glocksee
50 Jahre Stadtbahn Hannover - und Herbert Schmalstieg wieder am Sollwertgeber
Mit einer Sonderfahrt des historischen TW 6001, prominenten Gästen aus Politik und Region und viel Nostalgie ging es vom Betriebshof Glocksee zum Hauptbahnhof und zurück.
Eine echte Zeitreise: Punktgenau 50 Jahre nach der allerersten Einfahrt einer Stadtbahn unter den Hauptbahnhof startete am Freitag um 12:25 Uhr die Jubiläums-Sonderfahrt der ÜSTRA und infra. Mit an Bord: zahlreiche prominente Gäste aus Stadt und Region.
Am Sollwertgeber saß – wie damals – Herbert Schmalstieg, damals Oberbürgermeister von Hannover. Für seinen Auftritt gab es viel Applaus. An seiner Seite: Willy Pohlmann, der schon vor 50 Jahren als Profi neben Schmalstieg die erste Fahrt begleitet hatte. Gemeinsam mit ihnen rollte die historische Stadtbahn TW 6001 vom Betriebshof Glocksee zum Hauptbahnhof. Möglich macht das der Förderverein Straßenbahn Hannover e.V., der den TW 6001 mit viel Liebe bis heute fahrbereit hält.
Vor Ort begrüßten die ÜSTRA Vorständinnen Elke van Zadel und Denise Hain zusammen mit infra-Geschäftsführer Christian Weske rund 100 geladene Gäste. Darunter waren Regionspräsident Steffen Krach, Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region, Bürgermeister Thomas Klapproth und Klaus Scheelhaase, der als „Vater der Stadtbahn Hannover“ gilt.

1965 beschloss der Rat der Stadt Hannover den Bau einer U-Bahn. Schon fünf Monate später starteten die Arbeiten. Am 26. September 1975 fuhr der TW 6001 als erste Stadtbahn durch den Tunnel am Hauptbahnhof – die Geburtsstunde der Stadtbahn.
Stimmen zum Jubiläum
„50 Jahre Stadtbahn – das sind 50 Jahre Bewegung, Begegnung und Lebensqualität. Unsere Stadtbahn in Hannover verbindet Generationen, macht Hannover mobil und steht für eine nachhaltige Zukunft. Jeder hat seine eigene Geschichte mit der Stadtbahn, und wir können stolz sein auf die ÖPNV-Qualität, die wir mit dem Stadtbahnnetz in Hannover haben. Ich gratuliere ganz herzlich zum Jubiläum und bin mir sicher, dass die nächsten 50 Jahre uns ebenso gut verbinden, wie die vergangenen 50 Jahre“, sagte Regionspräsident Steffen Krach.

ÜSTRA Vorständin Elke van Zadel erinnerte daran, dass der Beschluss der Stadt, Strecken in den Tunnel zu verlegen, „mutig und zukunftsorientiert war. Die ersten konkreten Vorschläge kamen 1959 von Friedrich Lehner, dem Technischen Direktor der ÜSTRA.“
Auch Christian Weske, Geschäftsführer der infra, blickte zurück – und nach vorn: „Wir haben noch viel vor. Das Jubiläum ist ein Ansporn, auch in den nächsten Jahren die Qualität der Infrastruktur hochzuhalten. Gleichzeitig wollen wir zum Beispiel mit neuen Strecken und Hochbahnstiegen das Angebot für die Fahrgäste weiter verbessern.“
Für Bürgermeister Thomas Klapproth war es eine ganz persönliche Reise in die Vergangenheit: „Ich weiß noch genau, wie ich damals mit einer der grünen Bahnen immer zur Schule gefahren bin. Dass heute immer noch TW 6000 im Linienverkehr fahren, ist ein schönes Beispiel für Nachhaltigkeit und ein großes Stück Tradition.“

Erstellt am 26.09.2025